150 Jahre Franz von Stuck

Der Landkreis Passau hat das Jahr 2013 zum Stuck-Jahr erklärt. Dabei geht es weniger um die herrlichen Stuck-Ornamente unserer Kirchen und Schlösser, sondern vielmehr um den bedeutendsten bildenden Künstler, den das Thermenland in der Vergangenheit hervorgebracht hat, den Malerfürsten Franz von Stuck.

Am 23. Februar jährt sich der Geburtstag des Malers und Bildhauers Franz von Stuck (1863-1928) zum 150. Mal. Stuck, der um 1900 zu den berühmtesten Künstlern Deutschlands zählte, wurde 1863 in Tettenweis (Landkreis Passau) als Sohn des Müllers Franz Stuck (1814-1882) und seiner Frau Anna, geb. Schuhwerk (1833-1893) geboren. Sein Geburtshaus und die elterliche Mühle nebenan sind heute noch gleich gegenüber der Kirche zu sehen. Der Tettenweiser Müllerssohn stieg in der Kunststadt München zum illustren Malerfürsten auf, der sich in der Prinzregentenstraße mit seiner „Villa Stuck“ einen ganz auf seine Persönlichkeit zugeschnittenen Kunstpalast erbaute – ein Gesamtkunstwerk von der Architektur über die Bilder und Plastiken bis hin zu den Möbeln. „München leuchtet“ kommentierte Thomas Mann die Künstler-Epoche der Prinzregentenzeit. Nun soll das Passauer Land im Lichte des großen Sohn des Thermenlandes leuchten.

Geburtshaus-Förderkreis weiter aktiv

Auftakt zum Stuck-Jahr bildet ein Lichterumzug an seinem Geburtstag am 23. Februar um 17.00 Uhr ab seinem Geburtshaus in Tettenweis.
„Dieser Lichterumzug findet in Erinnerung an Stucks 50. Geburtstag 1930 statt, als seine Schüler ihm zu Ehren einen entsprechenden Umzug von der Villa Stuck durch München veranstalteten“, erklärt Alois Meßmer, Initiator des Förderkreises Museum Geburtshaus Franz von Stuck Tettenweis e.V.. Gemeinsam mit dem Förderkreis und der Stuck-Urenkelin Regina Heilmann-Thon hat das Landratsamt den diesjährigen Landkreis-Kalender gestaltet. „Auch wenn es erstmal keine weiteren Ausstellungen im Geburtshaus gibt, so zeigen der Kalender, der Umzug und die Ausstellung in der Neuburg doch, dass der Förderkreis weiter aktiv ist,“ unterstreicht Meßmer. „Außerdem wird die ausgewiesene Stuck-Kennerin Julie Kennedy eine große Dokumentation zu Franz von Stuck vorlegen, in der sie viele, viele neue Erkenntnisse und Fakten verarbeitet hat.“

Franz von Stuck und die Gegenwart

In der Landkreisgalerie auf Schloss Neuburg wird ab Juli als Teil der europäischen Wochen in einer großen Erinnerungsausstellung Leben und Werk des Künstlers ausgebreitet und einem breiten Publikum nahegebracht. Eine ganzjährige wissenschaftliche Veranstaltungsreihe mit namhaften Stuckkennern soll die Ausstellung ergänzen. Da in der Kulturarbeit des Landkreises die zeitgenössische Bildende Kunst einen hohen Stellenwert besitzt, ist es Landrat Franz Meyer ein ganz besonderes Anliegen, dass sich zeitgenössische Künstler mit dem Werk und der Künstlerpersönlichkeit des Malerfürsten auseinandersetzen. Diese künstlerische Auseinandersetzung wird in einer Parallellausstellung auf Schloss Neuburg gezeigt werden.